Supervision

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Wasserzeichen Organisationsberatung Jörg Verse

Supervision

Das vertiefende und prüfende Format

Was ist Supervision?

In der Supervision hat das Reflektieren, also das vertiefende und prüfende Denken, eine ganz zentrale Bedeutung. Reflektiert wird das eigene Handeln im beruflichen Kontext.

Berufliche Fragestellungen stehen immer im Mittelpunkt. Es geht um die Eigendynamik von Organisation, Interaktion, Person und professioneller Tätigkeit.

Gearbeitet wird im Dialog - mit ausgewählten Fragen. Die Kunst der Supervision besteht darin, allein im dialogischen Verhältnis aktivierende Komponenten zu schaffen, die sich nach jeder Begegnung unmittelbar auf das Beratungsanliegen, die berufliche und persönliche Entwicklung und das soziale Regelwerk auswirken.

Maßgeblicher Teil des Beratungsprozesses ist die präzise Auftragsklärung zu Beginn, denn Supervision ist eher durch das eingebrachte Anliegen und weniger durch Methoden definiert. Die Grundhaltung und die Zielsetzung sind in der Supervision von deutlich größerer Bedeutung als Methoden und Technik.

Eine Besonderheit der Supervision mag paradox wirken, aber sie ist ein bedeutender Wirkfaktor in diesem Format: denn in der Supervision geht es zunächst einmal um „Verlangsamung“, allerdings zum Zweck der beruflichen „Beschleunigung“. Dies geschieht unter anderem mit gezielter Reduzierung von Komplexität, Hypothesen quer zur gewohnten Denkrichtung und insbesondere dem meist ungewohnten Focus auf die begleitenden Emotionen.

Diese Komplexitätsverminderung versucht zwar die Dinge zu zerlegen um sie einzeln anzuschauen und bearbeitbar zu machen, nicht aber im Sinne von Goethes Faust: „Dann hat er die Teile in seiner Hand, fehlt leider nur das geistige Band.

In der Supervision gerät dieses geistige Band zu keiner Zeit aus den Augen - denn es wird im Verlaufe des Beratungsprozesses völlig neu geknüpft.

Supervision

  • bearbeitet berufliche Fragestellungen
  • arbeitet im Dialog - mit gezielten Fragen
  • ist ein Reflexions-Format
  • schafft aktivierende Komponenten
  • entfaltet sich um das Beratungsanliegen
  • betreibt „Verlangsamung“ zur „Beschleunigung

Ausrufezeichen umringt von Fragezeichen
Ebenen der Bearbeitung

  • Organisation
  • Interaktion
  • Person
  • professionelle Tätigkeit

Supervision

  • beläßt dem Klienten seine Verantwortung
  • aber hält jederzeit intensiven Kontakt
  • verschafft spürbare Entlastung
  • und gibt Sicherheit

typische Arbeitsfelder der Supervision

Manches schafft man nicht allein.

Männchen umringt von wegführenden Pfeilen
gute Supervisions-Anlässe sind:

  • Umstrukturierungen im Unternehmen
  • Lösungssuche für berufliche Probleme
  • Konflikte
  • Unzufriedenheit
  • Überlastung
  • emotionale Belastung
  • Reflexionsbedarf der Arbeitsbeziehungen
  • fortlaufende Qualitätssicherung
  • Professionalisierungsbedarf
  • belastende Arbeitsatmossphäre
  • Unklarheiten in der beruflichen Rolle
  • Auflösung von Rollenwidersprüchen
  • Mobbing
  • persönliche Krisen
  • Suche nach sinnstiftenden Tätigkeiten

Zielgruppen von Supervision

  • Einzelne
  • Gruppen
  • Teams
  • Abteilungen
  • Führungskräfte
  • Management
  • Eltern
  • Privatiers

Da wo sich im Arbeitsalltag Unzufriedenheit, Konflikt oder Überlastung ausbreiten, finden sich allerbeste Gründe für Supervision. Das gilt für Einzelne, für Gruppen und für Teams.

Seit den Anfängen richtet sich Supervision vor allem an jene Berufe, in denen die Beziehungsgestaltung zum Klienten oder Kunden von besonderer Bedeutung ist, denn davon hängen dann in der Regel auch Qualität, Wirksamkeit und Erfolg der jeweiligen Tätigkeit ab.

In den letzten Jahren hat in vielen Arbeitsbereichen eine „Ent-Institutionalisierung“ statt gefunden. Dort ist die berufliche Rolle und Identität nicht mehr allein durch die Institution festgelegt, und muss durch eine Professionalisierung der Person ersetzt werden.

Die damit einhergehenden Veränderungen der Organisationsstruktur, die Neugestaltung der eigenen beruflichen Identität, und die Bearbeitung verbliebener Rollenwidersprüche sind typische Arbeitsfelder der Supervision. Solche beruflichen Veränderungen ergeben oft Konflikte im Team oder der Gruppe. Ebenso ergeben sich hier weitere Beratungsanliegen zur Professionalisierung und der Suche nach Optionen, für die Lösung aktueller beruflicher Probleme.

Aber Supervision ist auch Hilfestellung bei emotionaler Verarbeitung. Dies kann sich als Folge organisationaler Veränderungen oder aus Konflikten ergeben, aber auch aus der täglichen Arbeit heraus, wie zum Beispiel im Hospiz und der Onkologie, oder auch durch eine persönliche Krise.

Supervision ist ebenso eine Maßnahme der Qualitätssicherung, oder unterstüzt und begleitet infolge von Vorgaben der Kostenträger, zum Beispiel der Krankenkassen, die Beschäftigten in der Psychiatrie.

Immer häufiger sind Stress und Überlastung Veranlassung für Anfragen. Da inzwischen psychische Erkrankungen häufigste Ursache für Frühverentungen sind, steigt die Bedeutung dieses Beratungsfeldes erheblich.

Wir sind in dem Zwang gefangen, allem einen Sinn zu geben, insbesondere unserem Leben. Wenn wir ein Bild sehen, wollen wir ein Loch hineinstoßen um zu sehen was dahinter steckt: das ist unser Erkenntnisdrang.

Dieser Blick führt manche zu einem Leben in Alternativen, in dem die neue Identität der Marke „ICH“ als eigenständiger „Lebensunternehmer“ zu einem legitimen Beratungsanliegen, mit der Suche nach sinnstiftenden Elementen werden kann.

Supervisions-Inhalte

In der Supervision geht es ausschließlich um die Bearbeitung der Fragestellungen und Probleme, welche dem Beratungsanliegen inne wohnen. Diese werden im Rahmen der Auftragsklärung zu bearbeitbaren und erreichbaren Zielen umformuliert, und bestimmen so den Inhalt einer Supervision.

Eingebracht werden sollte dafür lediglich Offenheit für Feed-Back, für Herausforderungen und für einen ausreichenden Einblick in den beruflichen Alltag. Hilfreich wäre es auch nicht nur nach außen zu schauen, ob es noch etwas gibt das gewollt wird, sondern ebenso den Blick auch nach innen zu wenden, um zu sehen, was da alles noch nicht ausgepackt wurde.

Da in der Supervision die Beziehung des Klienten zu seiner Aufgabe innerhalb einer Organisation im Mittelpunkt steht, geht es vor allem um das eigene berufliche Handeln und den Umgang mit Kunden, Klienten, Kollegen oder Vorgesetzten.

Im Verlauf der Supervision entstehen bereits neue Optionen, Umdeutungen und veränderte Perspektiven, insbesondere auf der institutionellen, sozialen und personellen Ebene, die im weiteren Verlauf des Beratungsprozesses auf Ihre praktische Brauchbarkeit zur Erreichung des eingebrachten Beratungsanliegens überprüft, und bei Bedarf immer wieder angepasst werden.

Die Supervision ist eine Zone der Besinnung, in der viele
gute Gedanken Raum finden.

Figuren im Kreis um einen Kreis von Pfeilen
circuläre Bildung neuer Optionen auf

  • institutioneller Ebene
  • professioneller Ebene
  • sozialer Ebene
  • personeller Ebene

Supervisions-Ziele

„Letztlich findet sich in der Supervision ein geschützter Raum für die altmodische Suche nach Wahrheit (Weigand).“

Figur umringt von Pfeilen
immanente Ziele der Supervision

  • Professionalisierung durch Selbstreflexion
  • verbesserte Selbstorganisation
  • verbesserte Beziehungsgestaltung
  • Freude an fachlicher Kompetenz
  • neue Denkgewohnheiten
  • Diversifizierung der eigenen Perspektiven
  • Berufliches Selbstbewußtsein
  • Freude am Erproben von Neuem
  • Benefit durch Selbstkritik
  • Klarheit in der beruflichen Identität
  • Konflikte kreativ nutzen
  • Freude an Verantwortung

selbstbewußte Figur vor Figuren im Hintergrund

Die jeweiligen Ziele einer Supervision ergeben sich natürlich aus dem eingebrachten Anliegen und werden zu Beginn eines Supervisionsprozesses gemeinsam festgelegt. Später werden sie in regelmäßigen Intervallen gemeinsam überprüft, und anhand der erreichten Fortschritte neu ausgerichtet.

Supervison verfolgt typische immanente Ziele zur Professionalisierung, von denen das berufliche Handeln in jeder Hinsicht profitieren soll. Dies betreibt sie parallel entlang der Bearbeitung aller Themen des eingebrachten Beratungsanliegen, da diese das ideale Lernfeld bieten.

Dafür erzeugt sie zunächst mit „verstörenden“ und „blöden Fragen“ Informationen die quer zur bisherigen Denkgewohnheit liegen und regt zu eigenen Umdeutungen an. Diese neuen Alternativen sollen im Arbeitsalltag erprobt werden, um alte Bahnen zu verlassen.

Diese neu gemachten Erfahrungen mit den Veränderungen im beruflichen Handeln und der eigenen Haltung, werden im weiteren Beratungsprozess fortlaufend reflektiert und immer genauer angepasst. Dieses prozesshafte Vorgehen soll in der Beratung erlernt und später im Arbeitsalltag auch eigenständig fortgesetzt werden.

Die nunmehr stete Betrachtung der Dinge aus mehreren Perspektiven und eine geschultere Wahrnehmung nach außen, aber auch nach innen, steigern das Vertrauen in die Selbstorganisation und die Gestaltung von Beziehungen.

Professionalität wird in der Supervision generiert durch die gezielte Implementierung ständiger und selbstverständlicher Selbstreflexion, immer begleitend zum beruflichen Handeln. Dieses Ziel der Supervision ist ein längerer Lernprozess.

Das Erreichen dieser Metaebene hat Sprengkraft, denn sie beinhaltet die Fähigkeit und Bereitschaft das eigene berufliche Handeln einer eigenständigen beruflichen und sozialen Selbstreflexion zu unterziehen, womit das Bewußtsein aber auch der eigene Anspruch für fachliches Handeln und soziale Kompetenz beträchtlich steigt.

Da das berufliche Handeln nun jederzeit nicht nur nach innen, sondern auch nach außen gut und belastbar begründet werden kann, entfesselt die in der Supervision angeregte Selbstreflexion eine (selbst-)bewußtere berufliche Identität, und trägt als emanzipatorischer Akt zur Selbstinitiierung der Verbesserung der Arbeitssituation bei. Eigene und übertragene Verantwortung bekommen ein anderes Format.

Supervision in Organisationen

Supervision ist auch ein Beratungsformat zur Initiierung, Weiterentwicklung und langfristigen Begleitung von Veränderungen in Organisationen.

Wirtschaft und staatliche Systeme sind, auch infolge der Globalisierung, von Marktanpassung und Rationalisierungsdruck erfasst. Controlling, Corporate Identity, Dienstleistungsmarketing, Kundenorientierung, Lean-Management oder Qualitätssicherung haben längst auch den non-profit-Bereich erfasst. Ständige Veränderungen und Umstrukturierungen sind für den Erfolg einer Organisation unumgänglich.

Supervision begleitet dabei den notwendigen Wandel des beruflichen und organisierten Handelns der Beschäftigten, und unterstützt die erforderliche Auflösung der alten Selbstbeschreibungen, welche nicht mehr zur neuen Situation der Organisation passen und diese lähmen würden.

Auch hier ist der Ansatz der Supervision, durch Implementierung von sozialer und beruflicher Selbstreflektion eine Selbstinitiierung der Anpassung und Verbesserung im Arbeitsalltag anzuregen. Das Setting kann sowohl für Einzelne, aber natürlich auch ganze Gruppen, Teams oder Abteilungen angepasst werden.

Auch eine Nachqualifizierung der Mitarbeiter im Umgang mit Kunden oder Klienten, sowie ein stärkeres Bewusstsein für die Kernaufgaben, kann durch Supervision erreicht werden.

Bei Mitarbeitern steigt so nicht nur das Verständnis für das komplexe Zusammenwirken einer Organisation, sondern auch die Bereitschaft diese mit den eigenen Kompetenzen konstruktiv zu beeinflussen und zu unterstützen.

Supervision in Unternehmen

  • hilft Veränderungsbedarf zu ermitteln
  • hilft Veränderungsbedarf zu vermitteln
  • präzisiert die Kernaufgaben
  • hilft Wandel erfolgreich zu gestalten
  • kann mit anderen Professionen vernetzt werden
  • initiiert Umstrukturierungen
  • kann auch vor Ort erfolgen
  • begleitet Veränderungen langfristig

Figuren tragen ein großes rotes Fragezeichen
Supervision hilft Mitarbeitern

  • die Komplexität besser zu verstehen
  • eigene Kompetenzen effektiv einzubringen
  • Rolle und Aufgabe neu zu definieren
  • den Umgang mit Kunden zu verbessern
  • Qualifizierungsbedarf zu ermitteln
  • Sorgen bei Veränderungen zu bewältigen

Supervision für Führungskräfte

Die Supervision ist ein schöpferischer Partner von Führungskräften.

Führungskräfte brauchen ...

  • fortlaufende Reflexion Ihrer Führungsrolle
  • effektive Kommunikationsstrukturen
  • wirksame Netzwerke
  • Sensibilisierung für relevante Aufgaben
  • gut vorbereitete Besprechungen

zwei graue Figuren mit Schlips und Aktentasche beim shake-hands

Führungskräfte fühlen sich oft im Format „Coaching“ wohler - bei gleichem Benefit.

Führungskräfte profitieren vor allem

  • von der Entlastungsfunktion der Supervision
  • vom unabhängigen externen Feed-Back
  • von höchster Loyalität und Vertraulichkeit
  • vom selbstreflexiven Kern der Supervision
  • der Reflexion der Beziehung zu Mitarbeitern

Führung geschieht allein durch Kommunikation, sie ist die ursprünglichste Form der Führung. Professionelle Gestaltung und Steuerung des Unternehmens widerum, entspringen der Reflexion.

Führung und Management ist pure Kommunikation! Deshalb ist der Supervisor ein schöpferischer Partner von Führungskräften.

Auch hier gilt die besondere Bedeutung der Supervision für all die Berufe, in denen die Beziehungsgestaltung, also die soziale Kompetenz, besonders wichtig ist, weil von der Qualität der Beziehung der berufliche Erfolg, oder auch das erfolgreiche Führen, abhängt.

Führungskräfte profitieren unmittelbar von guter Kommunikation, weil Menschen vor allem durch direkte Kommunikation lernen und ihr Verhalten ändern.

Doch gerade Führungskräfte stecken am ehesten in einer erdrückenden Informationsflut fest. Sie haben meist eine Fülle von Informationen von außen, wie zum Beispiel Kundenbefragungen, Marktanalysen, Wettbewerbsvergleich und vieles mehr, sinnvoll und effizient nach innen weiter zu leiten, und deren Verarbeitung und Umsetzung zu gestalten.

All das mittels Kommunikation. Darum besteht Führungs- und Management-Kunst im wesentlichen darin, die Kommunikation im Unternehmen strukturiert und effektiv zu organisieren, mit gut vorbereiteten Besprechungen in einem wirksamen Netzwerk regelmäßiger Führungsbesprechungen. Supervision unterstützt die Bewältigung dieser Aufgabe, damit eine gute Kommunikation, statt Kommuniqués, auch zur erfolgreichen Bewältigung der Führungsaufgaben führt.

Tatsächlich ist Kommunikation ein Schwerpunkt in der Supervision mit Führungskräften, aber selbstverständlich profitieren sie in der Supervision ebenfalls von allen bisher benannten Anlässen, Inhalten und Zielen der Supervision und gehören mit all diesen Inhalten auch zum Supervisionsalltag.

Ein weiteres spezielles Supervisionsthema der Führungskraft ist der immense Druck. Dieser kann zeitlich, inhaltlich oder wirtschaftlich bedingt oder auch der Last der Verantwortung geschuldet sein.

„Unter Druck entstehen Diamanten“ beschreibt als häufiger zu hörendes Zitat der Betroffenen, im Zenit des Sarkasmus, wie schlecht es Ihnen beim Eintritt in die Supervision bereits geht. Hier agiert Supervision mit höchster Intensität, Loyalität und Vertraulichkeit - damit kein Karat verloren geht.